Hermine Aichenegg
Malerin des Aufbruchs, 2008
Hermine Aichenegg zählte zu den besonders innovativen Künstlern, die sich der Moderne zuwandten und die Kunstszene in Wien nach dem Krieg neu belebten. Bereits 1945 wurde sie von Viktor Matejka als innovative Künstlerin in die erste Nachkriegs-Ausstellung berufen. Völlig zu unrecht gerät ihr Werk in den späten 80er- Jahren in Vergessenheit. Eine umfassende Monografie mit Werksverzeichnis wird neben der Ausstellung dazu beitragen ihr umfangreiches Schaffen nachhaltig zu vergegenwärtigen und am österreichischen Kunstmarkt zu positionieren. Ab 1951 war Aichenegg eines der wenigen weiblichen Mitglieder der Wiener Secession mit einer regen Ausstellungstätigkeit bis 1983. 1951 zählte sie zu den Teilnehmern der ersten Biennale von Sao Paolo und vertrat als einzige Frau Österreich. Seit damals war sie auch Mitglied der Föderation moderner bildender Künstler Österreichs, die gegen reaktionäre Stimmen im Publikum vehement für die Moderne eintrat. 1954 reiste sie nach Paris und war 1955 bei der Ausstellung der Secession in Darmstadt und im gleichen Jahr bei der Wiener Festwochenausstellung „Paul Klee. Die Wiener Secession – Zwei Generationen“ vertreten.
Die Ausstellung und die begleitende Monografie zeigen erstmals einen umfassenden Einblick in das Gesamtwerk der Künstlerin, die im Jahr 2007 92jährig in Wien verstarb. Ihre Werke befinden sich in der Sammlung der Kulturabteilung der Stadt Wien – MUSA, der Artothek des Bundes, im Niederösterreichischen Landesmuseum sowie in zahlreichen Privatsammlungen.