Franz Ringel

Dionysisch. Aus Leibeskräften

Nach Einzelausstellungen mit Werken von Wolfgang Herzig und Robert Zeppel-Sperl war Franz Ringel der dritte Vertreter der Gruppe Realities, die mit dieser Präsentation der Galerie Suppan Fine Arts in einer Einzelausstellung gezeigt wird. Der Bogen der außergewöhnlichen Arbeiten spannt sich über drei Jahrzehnte. Ein Katalog begleitet die Ausstellung.

"Im Rausch arbeiten, Grenzen überschreiten, dem angeborenen Genie gehorchen." Der Maler Franz Ringel kam diesem Ideal sehr nahe. Seine Kunst und sein Leben waren so miteinander verwoben, dass sie sich gegenseitig erschütterten. Deshalb hat das Prinzip der authentischen Lebendigkeit sein Werk geprägt. Für den Philosophen und Anti-Romantiker Friedrich Nietzsche waren das Vorbild für eine Kunst der Lebendigkeit die alten Griechen, denen es gelungen war, die instinktiven städtischen Kulte, Rausch und Festlichkeit in künstlerischen Ausdruck zu verwandeln. Diese primitive und instinktive Seite des Menschen, die sich in Ekstase mit der Welt vereinen will, nannte Nietzsche in Anlehnung an den Gott des Weines "dionysisch". Dionysisch motiviert in genau diesem Sinne ist auch das Werk von Franz Ringel. Der Ausnahmekünstler malte aus einer realen Anstrengung heraus, aus körperlichen Kräften. Diese Dynamik ist in allen Werken seines Schaffens spürbar. Die Ausstellung "Dionysisch. Aus Leibeskräften" wird Ringels Gesamtwerk im Hinblick auf diese Dynamik positioniert.

Das in seinen kunsthistorischen Voraussetzungen zutiefst österreichische und in seiner Kraft stets aktuelle Werk erscheint in dieser umfangreichen Schau mit u.a. musealen, unvergleichlichen Werken.

Eröffnungssprecher: Dr. Klaus A. Schröder, Director Albertina Museum
Standort: Palais Coburg, Seilerstätte 3C, 1010 Vienna

Ausstellungsansichten