Julia Brennacher

Die Thematisierung des malerischen Raumes ist ein zentrales Element im Werk von Julia Brennacher. Der physische Prozess des Malens, die Interaktion mit den Materialien der Malerei spielt dabei eine Rolle, ebenso wie die Auseinandersetzung mit der spezifischen Materialität und den Rahmenbedingungen des Mediums. Mit unterschiedlichen Farbmaterialien - Öl-, Acryl- und Sprühfarbe, die sie in ihren Arbeiten miteinander verwebt oder nebeneinander stellt - erkundet sie malerische Möglichkeiten und Wirkungen. Motivisch beschränkt sie sich auf ein reduziertes Formenvokabular. Kurven, flächige und lineare Versatzstücke treten auf und erfahren in der Überlagerung von Farbschichten und Formen eine Verräumlichung.

Ein Hauptinteresse in ihrem Werk ist die Interaktion, das Zusammenspiel von Malerei im räumlichen Kontext. Wie kann sich Malerei im Raum organisieren? So entwickelt sie ihre Arbeiten in Gruppen, die sie raumspezifisch auch als bildnerische Ensembles denkt und immer wieder auch mit Bildobjekten kombiniert. Julia Brennacher versteht diese Objekte als Hybride zwischen Malerei und Skulptur. Sie können als "Sockel" für großformatige Leinwandarbeiten dienen oder als im Raum positionierte Farbkörper, die die Malerei direkt in den Raum tragen. So wie die formalen Strukturen der Arbeiten visuelle Netzwerke bilden, indem sie in verschiedenen Werken in unterschiedlicher Form auftauchen, sollen auch die Farbelemente in ihrer gegenseitigen Spiegelung Verbindungen, Harmonien und Dissonanzen aufzeigen. Ihr Ansatz ist spielerisch und folgt einer Logik, die sich aus dem Malprozess ergibt und die Werke als visuelle Erkundung malerischen Terrains kennzeichnet.

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