HILDEGARD JOOS

abstrakt • konstruktiv • narrativ

Works on Paper 1952 - 2000

Im Jahr 2005 verstarb Hildegard Joos, die Grande Dame der konstruktiv-abstrakten Malerei, nach jahrzehntelangem, unentschlossenem künstlerischen Schaffen. Nach der Retrospektive im Wiener Künstlerhaus 2014 mit dem Schwerpunkt auf ihren Gemälden, liegt der Fokus dieser Ausstellung auf Papierarbeiten, die zwischen 1952 und 2000 entstanden sind. Mit dieser Auswahl von über 100 Werken aus allen wichtigen Werkphasen würdigt Suppan Fine Arts den 10. Todestag von Hildegard Joos.
Ihre markante künstlerische Entwicklung spannt einen Bogen vom Konstruktivismus über die Konkrete Kunst und die Op Art bis hin zu den Narrativen Geometrien, einem individuellen und einzigartigen Formenvokabular, das sie Ende der 70er Jahre gemeinsam mit ihrem Atelier- und Lebenspartner Harold Joos entwickelte.

1909 in Wien geboren, studierte Hildegard Joos bei Dachauer, Boeckl und Pauser, erhielt bald Anerkennung und Preise und fand in Frankreich Anschluss an die konstruktivistische Avantgarde. Ihre geistig-intellektuelle Basis hat sich in ihren fabelhaften Gebetsteppichrollen manifestiert. Joos hat der Op Art ihre Zaubertricks ausgetrieben und eine meditative Qualität hinzugefügt. Abwandlungen, Aequivoke-Entwicklungen und Verschiebungen in subtiler Klarheit zeugen davon. Die Malerin und ihr Partner Harold Joos haben sich nie auf eine lineare Entwicklung festgelegt. In den narrativen Geometrien fand Hildegard Joos schließlich zu ihrem genuinsten Werk. Sie war immer der klaren Form verpflichtet. Das kühle Kalkül des Konstruktivismus und der Op Art hat sie nie übernommen und damit eine eigenständige Bedeutung erlangt. Die internationale Relevanz, die die Künstlerin zu Lebzeiten entwickelt hat, unterstreicht ihre lichtklaren Ansätze in ihren fabelhaft ausgeführten Blättern und gilt auch zehn Jahre nach ihrem Tod. Hildegard Joos war ab den 70er Jahren im Salon de Réalités Nouvelles in Paris und vielfach in der Wiener Secession vertreten und wurde durch wichtige Ausstellungen und Auszeichnungen geehrt.

Ihre Werke befinden sich in zahlreichen Privat- und Museumssammlungen, darunter die Österreichische Galerie Belvedere, das Niederösterreichische Landesmuseum, das MUMOK, das Wien Museum, die Albertina, sowie das Lentos Linz, das Museum Liaunig und die Artothek des Bundes. Viele dieser Institutionen widmeten ihr Einzelausstellungen.

Ausstellungsansichten