HUGO PUCK DACHINGER - Das Feuer des Tanzes
Die Ausstellung mit dem Titel „Das Feuer des Tanzes“ zeigt, wie Dachinger sowohl tänzerische Leichtigkeit als auch körperliche Intimität meisterhaft einfing. Zwischen Linie, Licht und Ritzen entfaltet sich ein vielstimmiges Bild der Moderne im Exil. Im Mittelpunkt der Schau stehen Darstellungen von Tänzerinnen, Tänzern und Akten, ergänzt durch ausgewählte Früh- und Spätwerke, die das Gesamtbild seines Schaffens abrunden.
Seine Arbeiten glühen vor Energie, sei es in den Tänzerinnenbildern, in die sich jede Drehung und jeder Sprung in fließender Dynamik überträgt, oder in seinen sensiblen Aktdarstellungen, in denen der menschliche Körper in seiner rohen und direkten Präsenz sichtbar wird. Beide Motivgruppen – Tanz und Akt - spiegeln Dachingers Faszination für den menschlichen Körper, seine Formen, Bewegungen und Ausdruckskraft wider. Er entwickelte eine einzigartige Technik des Ritzens und Gravierens, die er in seine Malerei einbrachte. Durch dieses gezielte Einritzen von Linien und Formen entstehen zusätzliche Ebenen, subtile Lichteffekte und eine narrative Tiefe, die seinen Figuren eine außergewöhnliche Präsenz verleihen. Diese Ritzspuren lassen die Bewegung lebendig werden, eröffnen Räume zwischen Realität und Imagination und verstärken die emotionale Wirkung seiner Arbeiten.
Hugo Puck Dachinger gilt als bedeutender Vorreiter der Exilkunst.1938 entkam er dem Anschluss und gelangte über Dänemark nach London. 1940 wurde er als feindlicher Ausländer interniert. In Gefangenschaft auf der Isle of Man organisierte er die Ausstellung „Art Behind Barbed Wire“. Diese Schau trug zu seiner Freilassung und zu seiner Anerkennung als Künstler in England bei. Zusammen mit anderen im Exil lebenden Künstlern vertrat er die Idee einer internationalen Sprache der Moderne. Während des Krieges stellte er in bedeutenden Londoner Galerien u.a. mit Picasso, Kokoschka, Braque, Klee, Ernst, Schwitters und De Chirico aus. Durch die Erfahrung als Exilkünstler, der sich weder der Kunstszene Englands, noch jener Österreichs zugehörig fühlte, entwickelte sich sein Werk in einer einzigartigen Parallelität des Formenvokabulars der internationalen Avantgarde und der österreichischen Tradition des malerischen Expressionismus.